Doppelschlag von Bilbao in Lana: Etappensieg und Gesamtführung

Doppelschlag von Bilbao in Lana: Etappensieg und Gesamtführung

Nach dem zweiten Platz in Primiero-San Martino di Castrozza, eroberte der Athlet von Bahrain-Victorious die zweite Etappe und die Spitze der Gesamtwertung der Tour of the Alps. Ab dem Rollepass gab es mit Angriffen von Sivakov und Lopez viel Spektakel

Die Erfolgsformel der Tour of the Alps hat sich bewährt. Das Konzept des vom GS Alto Garda organisierten Rennens besteht aus kurzen, anspruchsvollen und spritzigen Etappen – so bot auch das Rennen am Dienstag, den 19. April, einen weiteren spektakulären Tag auf der zweiten Etappe der Ausgabe 2022 über 154,1 km von Primiero-San Martino di Castrozza nach Lana.

Wer die Alpenrundfahrt kennt und liebt, weiß es: Wenn die großen Protagonisten des Radsports in der Euregio ankommen, verzichten sie auf jede Taktik und fahren mit ihren Beinen und ihrer Leidenschaft um den Sieg. Diesmal haben Pavel Sivakov (Ineos Grenadiers), Miguel Angel Lopez (Astana-Qazaqstan) und die anderen Protagonisten, die nach 11 Rennkilometern den Angriff auf dem Rollepass starteten, ihre Fantasie spielen lassen. Die besten Beine hatte diesmal Pello Bilbao (Bahrain Victorious), der nach seinem gestrigen zweiten Platz in Primiero/San Martino di Castrozza in Lana gewinnen konnte.

Für den Athleten von Bahrain-Victorious ist es der dritte Etappensieg bei der #TotA, was seine besondere Beziehung zu diesem Etappenrennen unterstreicht. Der Baske gewann die Etappe und die Gesamtführung vor einem weiteren Favoriten des Tages, dem Franzosen Romain Bardet (Team DSM), und dem jungen Ungarn Attila Valter (Groupama-FDJ).

EINE ETAPPE FÜR ANGREIFER

Die Etappe hatte einiges zu bieten, auch dank außergewöhnlicher Leistungen wie von Lopez und Sivakov (INEOS Grenadiers), die ab Kilometer 11 am Rollepass zusammen mit Pernsteiner (Bahrain), Pronskiy (Astana), Gall (Ag2r), Uijtdebroeks (Bora), Caicedo (Education-First), Arensman (Team DSM), Hagen (Israel), Storer und Badilatti (Groupama) attackierten.

Die Ausreißer erreichten bei Kilometer 50 des Rennens einen maximalen Vorsprung von 3'58" auf die Gruppe. Dahinter versuchte das Team Ag2r Citroen des Gesamtführenden Bouchard die Situation zu kontrollieren, aber die Qualität der Ausreißer zwang das bahrainische Team von Bilbao und Landa dazu, die Spitze des Hauptfeldes zu übernehmen, auch wenn ihr Teamkollege, der Tiroler Pernsteiner in der Spitzengruppe vertreten war.

Im Laufe der Kilometer verlor die Ausreißergruppe wertvolle Sekunden auf die Verfolger, die sich auf den Rampen des Mendelpasses unter den Attacken von Pavel Sivakov, Pernsteiner, Storer und Arensman auflöste.

Auf dem Gampenpass konnte Arensman nach einem weiteren Angriff von Sivakov nicht mehr mithalten, während Pernsteiner dem Befehl der Mannschaft folgte, sich für Kapitän Bilbao zur Verfügung zu stellen. Am Gipfel  des letzten Passes des Tages hatten Sivakov und Storer über eine Minute Rückstand, doch eine starke Abfahrt des Feldes ermöglichte es ihnen, zu Beginn des letzten Rundkurses wieder in den Windschatten der Ausreißer zu gelangen und diese 10 km vor dem Ziel einzuholen. Auf der Abfahrt verlor Geoffrey Bouchard den Kontakt zur Gruppe mit Bilbao und kam mit 35 Sekunden Rückstand ins Ziel, wo er sich vom Grünen Trikot verabschiedete.

Auf den letzten Metern nahm Bahrain-Victorious die Sache selbst in die Hand und bot Bilbao einen Sprintzug, den der Spanier perfekt ausnutzte.

Sivakov und Lopez wurden mit dem blauen Trikot der Gruppo Cassa Centrale für den besten Bergfahrer bzw. dem roten Trikot von PMG Sport für die Zwischensprints belohnt, während ein weiterer Fahrer des Teams Bahrain-Victorious, Santiago Buitrago, neuer Träger des weißen Trikots von Würth Modyf für den besten Nachwuchsfahrer ist.

BILBAO: „MEINE BESTE FORM ALLER ZEITEN? VIELLEICHT SCHON...“

„Wir wussten, dass es eine harte Etappe werden würde, das ist bei der Alpenrundfahrt immer so, aber wir haben nicht erwartet, dass Mitfavoriten so früh angreifen würden. Ich konnte auf ein sehr starkes Team zählen: Nachdem sie den ganzen Tag alles gegeben hatten, weiß ich nicht, woher sie die Kraft nahmen, für mich auch noch zu sprinten“, sagte Bilbao.

„In meiner Karriere habe ich viel für meine Teamkollegen gearbeitet, aber allmählich habe ich auch selbst auf der Straße gezeigt, dass ich in einigen Rennen ein Bezugspunkt sein kann. Meine Teamkollegen helfen mir gerne, und die Ergebnisse sind da. Für mich war es ein toller Start in die Saison, und bei der Alpenrundfahrt finde ich immer die idealen Bedingungen, um mein Bestes zu geben“.

„Befinde ich mich in der besten Form meiner Karriere? Ja, das mag sein. Ich bin in großartiger Verfassung, aber ich will mir keinen Druck machen: Wir werden von Etappe zu Etappe schauen“.

Ein Kuriosum: Bei den letzten beiden Alpenrundfahrten hat der Sieger der zweiten Etappe auch die Schlusswertung gewonnen. So geschehen bei Pavel Sivakov 2019, dem Sieger in Schenna und bei Simon Yates 2021, der in Feichten im Kaunertal triumphierte.

MORGEN: ETAPPE 3, LANA - NIEDERDORF, 154,6 KM

Am Mittwoch, den 20. April, erreicht die Alpenrundfahrt ihre Halbzeit: Die dritte Etappe, die ganz in Südtirol stattfindet, führt über 154,6 km von Lana nach Niederdorf und bietet im letzten Teil den vielleicht gefürchtetsten Anstieg dieser Ausgabe: den Furkelpass (1. Kategorie), 7,9 km mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,6 %, den es ca. 23km vor der Ankunft zu bewältigen gilt. Nach dem Aufstieg folgt eine technische Abfahrt, die letzten 10 km mit leichter Steigung nach Niederdorf führen.

Zu Beginn geht es im konstanten Rhythmus nach Klausen. Ab hier beginnen die Herausforderungen mit den kurzen Anstiegen nach Feldthurns (Zwischensprint) und Natz-Schabs sowie der Bergwertung von Terenten (2. Kategorie) kurz nach der Hälfte der Etappe.

TOUR OF THE ALPS IM FERNSEHEN

Am morgigen Mittwoch wird die Alpenrundfahrt ab 13:00 Uhr live auf RaiSport, Eurosport 1, L'Equipe Tv (Frankreich) und TV2 (Dänemark) übertragen.

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