Simon Yates dominiert im Kaunertal

Simon Yates dominiert im Kaunertal

Der englische Fahrer vom Team BikeExchange ließ seinen Rivalen am zweiten Aufstieg beim Piller Sattel keine Chance. Dies entschied die zweite Etappe der Tour of he Alps, die von Innsbruck nach Feichten im Kaunertal führte. Stark präsentierten sich auch Sivakov, Martin und Vlasov. Pinot hingegen kapitulierte

Das macht die Tour of the Alps aus: kurze Etappen, Anstiege, Höhenunterschiede, Spektakel. Die zweite Etappe von Innsbruck nach Feichten im Kaunertal (121,5 km) am Dienstag, 20. April, hatte all das zu bieten.

Das rasante Tempo von Anfang an und der Doppelanstieg am Piller Sattel verlangten auch den weltbesten Radlern alles ab, brachten aber auch eine eindeutige Erkenntnis: Simon Yates (Team BikeExchange) wird der Mann sein, den es zu schlagen gilt, wenn man in Riva del Garda das grüne Trikot des Gesamtführenden tragen will.

Der Brite wusste vor allem dann zu überzeugen, als das Rennen entschieden wurde: Beim zweiten Anstieg am Piller Sattel-Kaunergrat, der erste Anstieg der Bergwertung der Kategorie 1a. 7,5 Kilometer mit einer durchschnittlichen Steigung von 9,3 Prozent galt es zu bewältigen, gefolgt von einer weiteren Klettereinheit auf der anderen Seite des Piller Sattels, am Gachenblick.

Nach dem Ausreißversuch von Nairo Quintanas Arkea-Samsic-Team und zwei Angriffen des Kolumbianers, hat Yates definitiv das Kommando übernommen: er lieferte fünf Attacken nacheinander, eine nach der anderen, um ein Kilometer vor dem Gipfel die Führung zu übernehmen und bergab in Richtung seinem ersten großen Saisonsieg zu fahren.

Die heutige Etappe hatte alles, was auf meine Fähigkeiten zugeschnitten ist: kurz, schnell und explosiv. Deshalb bin ich so froh, bei diesem Etappenrenn mitzumachen“- sagte Yates. „Es ist die Art von Rennen, die ich mag, in der ich mich am besten entfalten kann, und die optimale Gelegenheit, um mich für den Giro d’Italia vorzubereiten.

Ich wusste, dass die Gegner zahlreich und stark sind, deshalb bin ich sehr zufrieden mit dem ersten Erfolg der Saison. Quintana, Sivakov und Carthy haben sich am Piller Sattel allesamt in starker Form präsentiert, aber vielleicht haben sie sich etwas zu früh verausgabt, und deshalb konnten sie mein Tempo bei der wichtigen Bergwertung nicht halten.

Hier bei der Tour of the Alps fahren wir jeden Tag schnell und aggressiv“, fuhr Yates fort, „und aus diesem Grund denke ich auch, dass morgen in einer Phase, die auf dem Papier weniger tückisch ist, dennoch etwas passieren könnte. Die vierte Etappe hingegen wird eine etwas andere Streckenführung haben, mit längeren Anstiegen. Ich weiß noch nicht, wie unsere Taktik aussehen wird, aber die Gesamtwertung ist alles andere als entschieden“.

Nachdem der Radtross Innsbruck verlassen hatte, versuchten Reuben Thompson (Groupama-FDJ), Janse Van Rensburg (Qhubeka-ASSOS), Mathias Vacek (Gazprom-Rusvelo), Davide Bais (Eolo-Kometa) und Morten Hulgaard (Uno-X Pro Cycling) sowie Felix Engelhardt (Tirol KTM Cycling Team) sich abzusetzen, aber die Gruppe unter der Führung von Ineos Grenadiers und Gianni Moscon ließ nie mehr Rückstand als drei Minuten zu.

Bei Arzl im Pitztal setzte sich Van Rensburg kurzzeitig von der Spitzengruppe ab, während beim ersten Anstieg am Piller Sattel Bais und Thompson die Führung übernahmen.

Ihre Flucht endete jedoch etwa 26 Kilometer vor dem Ziel beim Anstieg Piller Sattel-Kaunergrat (7,5 km und 9,3% durchschnittliche Steigung) auch weil bei der zweiten Auffahrt die Mannschaft Arkéa – Samsic das Tempo bereits ordentlich forcierte, hatte die Gruppe keine Chance. Nairo Quintana war dann der erste, der sich entschloss das Tempo weiter zu verschärfen und einen Ausreißversuch wagte, wobei Carthy (EF-Education Nippo), Yates (Team BikeExchange) und Sivakov (INEOS Grenadiers) sich schnell wieder an sein Rad hängen konnten.

Zu diesem Zeitpunkt übernahm Yates das Kommando und setzte innerhalb weniger Kilometer gleich 5 Attacken. Er löste er sich von Carthy und Quintana, dann schließlich auch von Sivakov.

Yates, der mit 15 Sekunden Vorsprung den Berg erklimmen konnte, konnte seine Führung in der Abfahrt sogar noch ausbauen. Der Sieger der Vuelta 2018 hatte zu Beginn des letzten Anstiegs in Richtung Feichten im Kaunertal 40 Sekunden Vorsprung, brachte den großen Vorsprung ins Ziel. Mit erhobenen Armen passierte er die Ziellinie. Mit diesem Sieg hat er sich auch das gründe Melinda-Trikot des Gesamtführenden sowie das blaue Trikot (Cassa Centrale) des besten Kletterers gesichert.

Hinter ihm gehörten Vlasov (Astana PremierTech), Cepeda (Androni Giocattoli-Sidermec), Martin (Israel Start-Up Nation) und Hindley (Team DSM) zu den ärgsten Verfolgern, aber im Finale war es Sivakov, der neue Energie fand und sich den zweiten Platz sicherte, 41 Sekunden hinter Yates. Der dritte Rang ging an Martin, der 58 Sekunden hinter Yates ins Ziel kam, zeitgleich mit Vlasov und dem Ecuadorianer Cepeda, dem neuen Besitzer des weißen Trikots (Wūrth Modyf) für den besten Youngster. Das rote PMG Sport Trikot bleibt dagegen beim Österreicher Engelhardt (Tirol KTM Cycling Team).

Zu den Enttäuschungen des Tages gehörte jedoch Nairo Quintana selbst, der trotz seiner Bemühungen am Piller Sattel das Ziel 1:42 Minuten nach Yates erreichte, zeitgleich mit Bardet (Team DSM). Vor allem zählten auch Thibaut Pinot (Groupama-FDJ, +12:11) sowie Chris Froome (Israel Start-Up-Nation +14:19) zu den Enttäuschungen. Der bis dato Gesamtführende Trentiner Moscon kam mit einem Rückstand von 3:11 Minuten ins Ziel und musste das grüne Trikot abgeben – und das ausgerechnet an seinem Geburtstag.

Am morgigen Mittwoch betreten die Athleten bei der dritten Etappe wieder italienisches Staatsgebiet. Von Imst (Tirol) geht es nach Naturns (Südtirol), 162 km und fast 3.000 Höhenmeter stehen dabei auf dem Programm. Dabei geht es unter anderem nochmal hinauf auf den Piller Sattel, bei der Staatsgrenze am Reschenpass steht dann ein weiterer schwieriger Anstieg an. Nach einer technisch anspruchsvollen Abfahrt im oberen Vinschgau bei Frinig stehen etwa 18 Kilometer vor Schluss noch ein paar ungemütliche Kilometer nach Tarsch an, wo sich die Etappe mit großer Wahrscheinlichkeit entscheiden könnte. Der Spaß hat gerade erst begonnen.

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